Insektensterben?

Seit längerer Zeit ist überall in den Medien von einem Insektensterben die Rede. Die NABU und Co. schlagen seit Jahren Alarm. Es wird uns angedroht, dass keine Blüten mehr bestäubt werden, sich deswegen keine Früchte mehr entwickeln können und die Asiaten schon dazu übergegangen sind, ihre Kirschblüten mit Hilfe von feinen Haarpinseln auf der Leiter stehend selbst zu bestäuben. Albert Einstein hat mal behauptet, wenn die Biene ausstirbt, stirbt auch bald der Mensch. Mag ja sein! In unserem Garten scheint das alles nicht zuzutreffen. Wenn ich nach einem Tag die Schuppentür öffne, muss ich leider die Netze von Spinne Tekla und Familie zerreißen. Hebe ich einen vergessenen Grünabschnitthaufen vom Vortag hoch, nehmen die Kellerasseln und anderes Gewürm darunter Reißaus. Wende ich den Komposthaufen, krabbeln mir fertige Rosenkäfer und Nashornkäfer fröhlich entgegen und sind mir regelrecht dankbar, dass sich nicht selber an die Oberfläche quälen müssen. Die Feuerwanzen marschieren im Gänsemarsch zu Hauf über den Gartenweg und die Nachbarin behauptet, dass die durstigen Honigbienen unseres Vereinsimkers ihren Teich leer trinken. Auf dem Weg zum Garten darf ich nicht mit offenem Mund fahren, sonst prasseln mir jede Menge Fliegen hinein. Ganz zu schweigen von den Unmengen von Gewitterfliegen, die sich gerne auf schweißnasser Haut niederlassen und grauenhaft kitzeln. Unsere Junikäfermannschaft hat dieses Jahr scheinbar den falschen Kalender zu Weihnachten geschenkt bekommen. Sie fliegen noch immer, und das im Juli!Hunderte Wespen haben in unserem Pavillon ein Nest gebaut. Da in unserem Teich eine ganze Menge Frösche wohnen, diese sich von Insekten ernähren, sonst wären sie bestimmt schon ausgezogen, kann man zumindest in unserem Gartenbereich und drum herum keinesfalls von Insektensterben sprechen.Wenn ich nur an einen Grillnachmittag denke, bei dem eine dicke Forelle auf dem Rost ihrer Bestimmung vor sich hin brutzelte, kann ich über das „Insektensterben“ nur schmunzeln! Der leckere Fisch lag kaum auf dem Tisch im Pavillon, da versammelten sich sämtliche Fliegen aus gefühlt einem Kilometer Umkreis und wollten an unserem Mahl teilhaben. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden und wedelten während des Essens mit der freien Hand mit einer Fliegenklatsche. So schnell haben wir noch nie einen Fisch verspeist! Kaum lagen nur noch die Gräten auf dem Teller, waren die ungebetenen Gäste schlagartig verschwunden. Hatte ich da einen leisen Pfiff von der Oberfliege gehört? „ Jungs, wir machen die Fliege! Abflug! Hier gibt es nichts mehr zu holen!“