Überraschung am Sonntag

Das war der Knaller des Tages! In den beiden letzten Sendungen berichtete ich Euch von Ehepaar König. Sie hatten sich wieder in ihrem alten Nest im Garten eingefunden.
Als ich morgens den Garten betrat, meckerte mich schon weitem einer der beiden putzigen Vögel total entrüstet an. Er saß in der Nähe des Vordachs zum Hauseingang, hatte einen fetten Insektenhappen im Schnabel und meckerte mich an! Als Kinder haben wir früher gelernt, dass man mit vollem Munde nicht sprechen soll. Davon hat der kleine Vogel scheinbar noch nie etwas gehört!
Ich habe mich dann zurückgezogen und prompt  flog er danach ins Nest.
Heute, am heißesten Tag bisher, kam ich gerade aus dem Gartenhaus und wollte in den Pool springen. Beinahe hätte ich auf einen noch kleineren Vogel als sonst getreten. Er saß neben meinen Badelatschen auf dem Boden, schaute mich mit großen Augen und seinen gelben Schnabelrändern mürrisch an und sagte kurz und knapp: “Piep”
Jetzt hatte ich endlich das erste Mal nach Jahren der Gastfreundschaft einen kleinen Prinzen von Frau und Herrn König vor mir!
Ich beruhigte ihn mit den Worten: “Reg dich nicht auf, deine Mama kommt gleich und kümmert sich um dich.”  Das gab im wohl etwas Mut und er hüpfte danach etwas unbeholfen ein paar Zentimeter weiter. Das erinnerte mich an einen kranken Menschen, der tagelang ans Bett gefesselt war und jetzt seine ersten Schritte nach der Genesung versucht. Bei dem kleinen Prinzen ist ja auch kein Wunder. Ebenfalls tagelang in einem engen Nest mit Geschwistern, da muss man sich schon strecken, um auf Entdeckungsreise gehen zu können. Und das bei 34,7 Grad im Schatten!
Vielleicht sehe ich seine Geschwister ja auch noch. Ich wünsche dem kleinen Prinzen auf jeden Fall, dass er bald sicherer auf seinen Beinen stehen kann und eventuell nächstes Jahr seine Geburtsstätte übernimmt.
Dann gibt es noch Erwin den Teichfrosch. Er sitzt den lieben langen Tag im Teich und wartet auf unaufmerksame Insekten. Dazu muss er dann einen Sprung aus dem Wasser machen und schnappt manchmal dabei ins Leere. Heute konnte ich feststellen, dass Teichfrösche nicht doof sind. Da hat sich doch Erwin die Wassertonne unter dem Wasserhahn auserkoren und sitzt dort den lieben langen Tag im Wasser.
Die Wassertonne ist wie ein Schlaraffenland für ihn. Über den Rand hängen die Lavendelblüten und dann fliegen ihm förmlich die Bienen und Hummeln ins Maul.
Erwin ist bestimmt ein Gourmet!
Honigbiene mit Lavendelgeschmack oder Hummel an Lavendelblüte auf Wasser-linsenbett!